Was bedeutet Cloud-Migration? | Cloud-Migrationsstrategie

Mit Cloud-Migration ist der Prozess der Übertragung von Datenbanken, Anwendungen und IT-Prozessen in die Cloud oder von einer Cloud in eine andere Cloud gemeint.

Lernziele

Nach Lektüre dieses Artikels können Sie Folgendes:

  • Definition der Cloud-Migration
  • Erkunden, warum Unternehmen auf die Cloud umstellen
  • Herausforderungen der Migration in die Cloud kennenlernen
  • Verschiedene Cloud-Migrationsstrategien erkunden

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Was bedeutet Cloud-Migration?

Cloud-Migration über das Internet

Mit Cloud-Migration ist der Prozess der Verlagerung digitaler Geschäftsabläufe in die Cloud gemeint. Die Cloud-Migration ähnelt in gewisser Weise einem physischen Umzug, nur dass es hier um den Umzug von Daten, Anwendungen und IT-Prozessen von einem Rechenzentrum in ein anderes Rechenzentrum statt um das Verpacken und Verlagern physischer Gegenstände geht. Ebenso wie ein Umzug von einem kleineren in ein größeres Büro erfordert die Cloud-Migration viel Vorbereitung und Vorarbeit, ist aber meist die Mühe wert, weil sie zu Kosteneinsparungen und größerer Flexibilität führt.

Meist wird mit „Cloud-Migration“ die Verlagerung einer On-Premise- oder Legacy-Infrastruktur in die Cloud beschrieben. Der Begriff kann auch für eine Migration von einer Cloud in eine andere Cloud stehen.

Was bedeutet Legacy-Infrastruktur?

Im IT-Bereich wird Hardware oder Software als „Legacy“ betrachtet, wenn sie veraltet, aber noch in Gebrauch ist. Legacy-Produkte und -Prozesse sind in der Regel nicht so effizient oder sicher wie aktuelle Lösungen. Unternehmen, die weiterhin Legacy-Systeme ausführen, laufen Gefahr, hinter ihrer Mitbewerbern zurückzubleiben, und sie sind auch anfälliger für Datenschutzverletzungen.

Legacy-Software oder -Hardware kann unzuverlässig oder langsam werden oder wird vom ursprünglichen Anbieter möglicherweise nicht mehr unterstützt. Windows XP ist beispielsweise ein Legacy-Betriebssystem: Es erschien 2001, seine Funktionen wurden in späteren Versionen von Windows erweitert und verbessert, und Microsoft unterstützt es nicht mehr mit Patches oder Updates.

Die Infrastruktur umfasst Server, Netzwerkgeräte, Anwendungen, Datenbanken und jegliche geschäftskritische Software oder Hardware. Eine Legacy-Infrastruktur, z. B. ältere Server oder physische Firewall-Appliances, können die Geschäftsprozesse eines Unternehmens beeinträchtigen. Sie kann auch mit einem höheren Sicherheitsrisiko verbunden sein, da die ursprünglichen Hersteller ihre Produkte nicht mehr unterstützen und keine Sicherheitspatches mehr herausgeben.

Legacy-Infrastrukturen werden in der Regel On-Premise gehostet. Das heißt, sie befinden sich physisch in den Gebäuden oder an Standorten, in bzw. an denen das Unternehmen tätig ist. Beispielsweise betreiben viele Unternehmen ein On-Premise-Rechenzentrum im selben Gebäude, in dem die Mitarbeiter arbeiten.

Unternehmen, die sich auf ältere On-Premise-Infrastruktur stützen, können nicht von den Vorteilen des Cloud-Computing profitieren. Deswegen haben die meisten Großunternehmen wenigstens eine teilweise Migration in die Cloud durchgeführt.

Worin bestehen die Hauptvorteile der Migration in die Cloud?

  • Skalierbarkeit: Cloud-Computing kann viel einfacher zur Unterstützung größerer Rechenlasten und einer größeren Anzahl von Nutzern skalieren als eine On-Premise-Infrastruktur, bei der Unternehmen zusätzliche physische Server, Netzwerkgeräte und Softwarelizenzen kaufen und einrichten müssen.
  • Kosten: Unternehmen, die auf die Cloud umstellen, können ihre IT-Ausgaben oft enorm reduzieren, da sich die Cloud-Provider um Wartung und Upgrades kümmern. Statt damit beschäftigt zu sein, den IT-Betrieb am Laufen zu halten, können die Unternehmen mehr Ressourcen auf ihre größten geschäftlichen Anforderungen konzentrieren, nämlich die Entwicklung neuer Produkte oder die Verbesserung vorhandener Produkte.
  • Performance: Einige Unternehmen können durch die Umstellung auf die Cloud die Performance und die Nutzererfahrung insgesamt für ihre Kunden verbessern. Wenn ihre Anwendung oder Website in Cloud-Rechenzentren statt auf mehreren On-Premise-Servern gehostet werden, müssen die Daten keinen so weiten Weg zurücklegen, bis sie die Kunden erreichen, wodurch die Latenz verringert wird.
  • Flexibilität: Nutzer, und zwar unabhängig davon, ob sie Mitarbeiter oder Kunden sind, können von überall auf die Cloud-Dienste und -Daten zugreifen. Dadurch können Unternehmen leichter in neue Gebiete expandieren, ihre Dienste international anbieten und ihre Mitarbeiter flexibel arbeiten lassen.

Worin bestehen die Hauptherausforderungen der Migration in die Cloud?

Physische Cloud-Migration
  • Migration großer Datenbanken: Häufig müssen Datenbanken insgesamt auf eine andere Plattform verlagert werden, um in der Cloud zu funktionieren. Die Verlagerung von Datenbanken ist schwierig, vor allem wenn es um große Datenmengen geht. Einige Cloud-Provider bieten für riesige Datenbanken tatsächlich physische Datenübertragungsmethoden an, z. B. das Laden der Daten auf eine Hardware-Appliance und Versenden der Appliance an den Cloud-Provider, da die Übertragung über das Internet zu lange dauern würde. Daten können auch über das Internet übertragen werden. Ungeachtet der Methode ist die Datenmigration oft mit einem erheblichen Zeitaufwand verbunden.
  • Datenintegrität: Nachdem die Daten übertragen wurden, wird im nächsten Schritt sichergestellt, dass sie intakt und sicher sind und dass während der Übertragung keine Daten verloren gegangen sind.
  • Laufender Betrieb: Unternehmen müssen sicherstellen, dass ihr aktuelles System während der Migration funktionstüchtig und verfügbar bleibt. Zur Aufrechterhaltung des laufenden Betriebs muss es eine gewisse Überschneidung zwischen On-Premise und der Cloud geben. Beispielsweise muss eine Kopie aller in der Cloud befindlichen Daten erstellt werden, bevor eine vorhandene Datenbank außer Betrieb genommen wird. Unternehmen müssen in der Regel die Migration schrittweise durchführen, statt alles auf einmal zu migrieren.

Wie funktioniert die Migration von On-Premise zur Cloud?

Jedes Unternehmen hat andere Anforderungen und daher sieht der Cloud-Migrationsprozess bei jedem Unternehmen etwas anders aus. Cloud-Provider können Unternehmen bei der Einrichtung ihres Migrationsprozesses helfen. Die meisten Cloud-Migrationen umfassen diese grundlegenden Schritte:

  1. Ziele festlegen: Welche Performance-Gewinne möchte ein Unternehmen erzielen? An welchem Datum gilt die Legacy-Infrastruktur als veraltet? Durch das Festlegen von messbaren Zielen kann ein Unternehmen leichter bestimmen, ob die Migration erfolgreich war oder nicht.
  2. Eine Sicherheitsstrategie definieren: Cloud-Cybersicherheit erfordert einen anderen Ansatz als die On-Premise-Sicherheit. In der Cloud befinden sich die Assets des Unternehmens nicht mehr hinter einer Firewall, und es gibt praktisch keinen Netzwerkperimeter. Es kann notwendig sein, eine Cloud-Firewall oder eine Web Application Firewall bereitzustellen.
  3. Daten kopieren: Sie wählen einen Cloud-Provider aus und replizieren die vorhandenen Datenbanken. Das sollte fortlaufend während des gesamten Migrationsprozesses geschehen, damit die Cloud-Datenbank auf dem neuesten Stand bleibt.
  4. Business Intelligence verlagern: Möglicherweise ist dazu eine Refaktorierung oder das Neuschreiben von Code erforderlich (siehe unten). Dies kann stückweise oder auf einmal erfolgen.
  5. Die Produktion von On-Premise auf die Cloud umstellen: Die Cloud wird im Betrieb genutzt. Die Migration ist abgeschlossen.

Manche Unternehmen schalten ihre On-Premise-Infrastruktur am Ende dieser Schritte ab, während andere ihre Legacy-Systeme als Reservesystem oder als Bestandteil einer Hybrid-Cloud-Bereitstellung behalten.

Welche Cloud-Migrationsstrategie sollten Unternehmen verfolgen?

Gartner, ein sehr einflussreiches Forschungsunternehmen für Informationstechnologie, beschreibt 5 Optionen für Unternehmen, die in die Cloud migrieren. Diese Cloud-Migrationsstrategien sind allgemein als die „5 R“ bekannt:

  • Rehost: Rehosting lässt sich beschreiben als „das Gleiche, aber auf Cloud-Servern“. Unternehmen, die sich für diese Strategie entscheiden, wählen einen IaaS-Provider (Infrastructure-as-a-Service) und erstellen ihre Anwendungsarchitektur auf dessen Infrastruktur neu.
  • Refactor: Unternehmen, die sich für die Refaktorierung entscheiden, verwenden vorhandenen Code und vorhandene Frameworks, um ihre Anwendungen auf der Plattform eines PaaS-Providers (Platform-as-a-Service) statt einem IaaS wie beim Rehosting auszuführen.
  • Revise: Diese Strategie erfordert, dass der Code ganz oder teilweise umgeschrieben oder erweitert und dann per Rehosting oder Refaktorierung (siehe oben) bereitgestellt wird.
  • Rebuild: Damit ist gemeint, dass die Anwendung auf der Plattform des PaaS-Providers von Grund auf neu geschrieben und umgestaltet wird. Das kann ein arbeitsintensiver Prozess sein. Allerdings sind hier die Entwickler in der Lage, von den modernen Funktionen der PaaS-Anbieter zu profitieren.
  • Replace: Unternehmen können sich auch dafür entscheiden, ihre alten Anwendungen zu verwerfen und auf bereits entwickelte SaaS-Anwendungen (Software-as-a-Service) von Fremdanbietern umzustellen.

Für welchen Cloud-Bereitstellungstyp sollten sich Unternehmen entscheiden?

Zusätzlich zur Cloud-Migrationsstrategie müssen Unternehmen auch entscheiden, wie ihre Cloud-Bereitstellung aussehen soll, nachdem die Migration abgeschlossen ist.

Eine Hybrid Cloud ist eine Mischung von zwei oder mehr Umgebungstypen, wobei Public Clouds, Private Clouds oder ältere On-Premise-Rechenzentren kombiniert werden. Damit eine Hybrid-Cloud-Bereitstellung gut funktioniert, muss die Integration über die bereitgestellten Clouds und Rechenzentren hinweg eng sein – wie an verschiedenen Standorten befindliche Teammitglieder, die besonders gut kommunizieren und eng zusammenarbeiten müssen.

Eine Multi-Cloud-Bereitstellung kombiniert zwei oder mehr Public Clouds (Public Clouds werden von mehreren Kunden gemeinsam genutzt.) Multi-Cloud kann mehreren Zwecken dienen: z. B. Redundanz/Sicherung, Kosteneinsparungen oder die Nutzung von Funktionen verschiedener Cloud-Provider.

Die Bereitstellung einer einzelnen Cloud von einem einzigen Cloud-Anbieter ist für Unternehmen nicht immer machbar, aber es ist eine Option. Cloud-Provider bieten sowohl Public als auch Private Clouds an. Private Clouds werden im Unterschied zu Public Clouds nicht gemeinsam genutzt.

Wie unterstützt Cloudflare Cloud-Migrationen?

Cloudflare bietet eine einzelne Kontrollebene für die Performance- und Sicherheitsprodukte, die für eine erfolgreiche Umstellung auf die Cloud erforderlich sind, z. B. DNS, Lastverteilung, Cloudflare WAF und andere Produkte. Diese Produkte sind alle in ein einziges Dashboard integriert und können von diesem Dashboard aus verwaltet werden (siehe Fallstudie zur Cloud-Migration). Cloudflare lässt sich mühelos in jeden Cloud-Bereitstellungstyp integrieren: Public Cloud, Private Cloud, Hybrid Cloud oder Multi-Cloud.

Erfahren Sie mehr darüber, wie Cloud-Computing funktioniert und wie eine Connectivity Cloud sich leicht in jede Art von Cloud-Bereitstellung integrieren lässt.