Was ist Swatting? | Wie kann man Swatting verhindern?

Swatting ist eine Taktik der Cyber-Belästigung, die zum Ziel hat, ein bewaffnetes Einsatzteam an den Standort des Opfers zu schicken.

Lernziele

Nach Lektüre dieses Artikels können Sie Folgendes:

  • Swatting definieren
  • Den Zusammenhang zwischen Online-Games und Swattern erläutern
  • Beschreiben, wie Sie vermeiden können, Opfer von Swatting zu werden

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Was ist Swatting?

Swatting bezeichnet eine Belästigungstechnik, die meist von Mitgliedern der Online-Gaming-Gemeinschaft verübt wird. Beim Swatting geht es darum, unter Vorspiegelung falscher Tatsachen einen Noteinsatz von Strafverfolgungsbehörden gegen eine Zielperson zu erzeugen. Hierfür rufen Swatter die gängigen Notfallnummern an, z. B. 112 in Europa oder 911 auf dem amerikanischen Kontinent, und melden fälschlicherweise eine gewalttätige Notsituation, wie eine Schießerei oder eine Geiselnahme.

Swatter halten ihr Tun zwar oft nur für einen Streich, doch ein derartiges Verhalten kann schwerwiegende Folgen haben. Einsatzkräfte werden durch Swatting unnötig aufgehalten, so dass sie nicht in der Lage sind, auf echte Notfälle zu reagieren. Es gab sogar bereits Zwischenfälle, bei denen Polizeibeamte angeschossen wurden. In einem Fall wurde das Swatting-Opfer von der Polizei erschossen.

In den letzten Jahren haben die USA versucht, Swatter durch die Verhängung schwerer Strafen für die Täter abzuschrecken. Dennoch ist Swatting nach wie vor ein Problem. Swatting ist für die Strafverfolgungsbehörden oft schwer zu bekämpfen, da viele Swatter raffinierte Methoden anwenden, um ihre Identität zu verbergen. Swatter tarnen sich mit Techniken wie Call-ID-Spoofing, bei dem sie Software einsetzen, um den Anschein zu erwecken, es handle sich um ein Ortsgespräch – selbst wenn sie sich am anderen Ende der Welt befinden.

Wer sind die Opfer von Swatting?

Weitestgehend sind meistens sowohl die Täter als auch die Swatting-Opfer Spieler von Online-Games wie Call of Duty, Counter Strike und DOTA. Swatter nutzen Social Engineering und Doxing*-Taktiken, um personenbezogene Informationen über rivalisierende Spieler zu sammeln.

In einigen Fällen wurden auch Prominente ins Visier genommen, darunter Rihanna und Justin Bieber. Einige der Politiker, die in den USA Gesetze zur Bekämpfung des Swattings eingeführt haben, wurden als eine Form der Vergeltung ebenfalls Opfer von Swattern.

Brian Krebs, ein amerikanischer Journalist, der sich auf die Berichterstattung über Cybersicherheit und die Aufdeckung von Cyberkriminellen spezialisiert hat, wurde bereits mehrfach von Angreifern auf der ganzen Welt geswattet. Bei einem ganz besonders heimtückischen Angriff arrangierte ein Hacker sogar, dass kurz vor dem Eintreffen der Polizei Heroin zu Krebs' Wohnsitz geliefert wurde, um ihn so wegen Drogenbesitzes verhaften zu lassen. Mehrere der Swatter, die Krebs ins Visier genommen hatten, sind inzwischen wegen Cyberkriminalität verhaftet worden.

*Doxing (oder Doxxing) ist die Praxis, persönliche Informationen wie Identität, Adresse und Telefonnummer einer Person zu recherchieren, um diese Informationen der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Ziel des Doxing ist es, die Privatsphäre der Betroffenen zu stören.

Swatting verhindern

Während im Prinzip jeder darauf achten sollte, online seine Privatsphäre zu wahren, sollten insbesondere Onlinespieler vorsichtig sein, damit sie keine Opfer von Swatting werden. Grundsätzlich sollten Gamer dringend vermeiden, Informationen über ihre Identität oder ihren Standort in spielinternen Chatkanälen oder Gaming-Foren preiszugeben. Außerdem sollten sie keine Nicknames verwenden, die es Fremden leicht machen, sie zu identifizieren. Gamer, die weitere Vorkehrungen treffen möchten, können zusätzlich ihre IP-Adresse über Dienste wie VPNs verbergen. So stellen sie sicher, dass ein potenzieller Angreifer sie nicht anhand ihrer IP-Adresse lokalisieren kann.

Swatting-Register

Im Jahr 2018 hat die Polizei von Seattle eine "swatting registry" eingerichtet: eine Liste mit Namen und Adressen von Personen, die von sich aus angeben, dass sie von einem swatting-Angriff bedroht sein könnten. Wenn die Polizei einen Notruf erhält, der auf eine im Register eingetragene Person abzielt, weiß sie, dass sie Ermittlungen anstellen muss, bevor sie ein komplettes SWAT-Team entsendet. Die Polizei in Wichita hat einen ähnlichen Ansatz gewählt. Obwohl diese Praxis noch nicht weit verbreitet ist, haben die Polizeidienststellen versucht, dieses Problem mit Hilfe von "Swatting Registries" zu bekämpfen.