Multiprotocol Label Switching (MPLS) und softwaredefinierte Wide Area Networks (SD-WANs) sind zwei Methoden zur Anbindung von Unternehmenszweigstellen. SD-WANs sind in der Regel günstiger und flexibler, aber MPLS bietet auch einige Vorteile.
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Multiprotocol Label Switching (MPLS) ist eine gängige Methode zum Aufbau von Verbindungen zwischen lokalen Netzwerken (LANs), aus denen sich Wide Area Networks (WANs) zusammensetzen. Mithilfe spezieller Router sendet MPLS Pakete entlang vorgegebener Netzwerkpfade und verbessert damit die typische Funktionsweise des Internets. Diese vorgegebenen Netzwerkpfade können als „Bindegewebe“ für ein WAN verwendet werden und ermöglichen die Koexistenz mehrerer virtueller WANs über einen gemeinsamen Netzwerk-Backbone. Ihre Einrichtung ist jedoch sehr zeitaufwändig, kann teuer sein und erfordert einen Vertrag mit einem Netzbetreiber oder Telekommunikationsunternehmen.
Ein softwaredefiniertes WAN (SD-WAN) ist ein großes Netzwerk, das LANs über Software und nicht über Hardware miteinander verbindet. SD-WANs benötigen keine spezielle Ausrüstung für das Routing. Sie laufen über das reguläre Internet und lassen sich daher günstiger implementieren als andere Netzwerkmethoden.
Das SD-WAN-Modell schließt die Verwendung von MPLS nicht aus – MPLS kann eine der in einem SD-WAN verwendeten Netzwerkmethoden sein – aber insgesamt sind SD-WANs im Vergleich oft flexibler und kostengünstiger.
Um die Unterschiede zwischen softwaredefinierten Verbindungen und MPLS-Verbindungen zu verstehen, denken Sie an den Unterschied zwischen einem Bahndienst und einer Buslinie.
Die Bahngesellschaften haben spezielle Strecken über Bahngleise eingerichtet, die nur von Zügen der Bahngesellschaft befahren werden können. Da die Züge auf diesen Gleisen bleiben können und oft nicht anhalten müssen, bis sie ihr Ziel erreichen, verläuft der Zugverkehr recht schnell und zuverlässig.
Die Bahngesellschaften bauen die für die Fahrzeuge erforderlichen speziellen Strecken (die Gleise) jedoch mit erheblichen Vorabinvestitionen. Ein massiver Anstieg des Passagier- oder Frachtaufkommens kann die Kapazität der Bahn übersteigen, da nur eine bestimmte Anzahl von Zügen gleichzeitig die Gleise benutzen kann. Und wenn die Bahngesellschaft weitere Strecken hinzufügen möchte, muss sie weitere Gleise bauen – dazu müssen Genehmigungen eingeholt, Verhandlungen mit Grundstückseigentümern geführt und teure Gleisanlagen gebaut werden. Eine Bahnlinie mag zwar direkt sein, aber sie kostet viel Geld und ist nicht sehr flexibel.
Busse fahren hingegen über ein riesiges Straßennetz, auf dem auch viele andere Fahrzeuge verkehren. Die Busse müssen nicht jedes Mal über dieselbe Strecke zum Ziel fahren. Sie können Gebiete mit hohem Verkehrsaufkommen umfahren oder bei Bedarf weitere Haltestellen anfahren. Mehr Fahrgäste befördern ist kein Problem: Die Buslinie kann einfach mehr Busse einsetzen, da es keine festgelegte Grenze gibt, wie viele Busse zu einem bestimmten Zeitpunkt auf der Straße sein können.
Da die Verkehrslage sehr unterschiedlich sein kann, variiert auch die Fahrzeit der Busse. Und da die Straßen nicht speziell für die Bedürfnisse der Buslinie gebaut wurden, sind die Routen weniger direkt als die der Bahn. Wenn die Gesellschaft jedoch mehr Strecken anbieten möchte, muss sie keine neuen Straßen bauen, sondern nur mehr Busse anschaffen und kann die Strecken über bereits bestehende Straßen verlegen. Die Buslinie ist weniger direkt als die Bahnlinie, aber sie ist günstiger im Betrieb und flexibler.
Wie Bahnstrecken sind auch MPLS-Verbindungen nur für die Nutzer dieser Verbindungen bestimmt. Sie sind direkter und zuverlässiger als das öffentliche Internet. Sie erfordern jedoch die Anschaffung teurer Hardware (ähnlich wie die Verlegung von Bahnschienen), und ihre Routen lassen sich nicht ohne weiteres ändern. SD-WANs hingegen bauen auf bestehenden Pfaden (dem öffentlichen Internet) auf und können ihre Routen und die Anzahl der bedienten Nutzer leicht erhöhen, ähnlich wie eine Buslinie.
Network-as-a-Service (NaaS) ist ein Cloud-Service-Modell, bei dem Unternehmen Netzwerkdienste von einem Cloud-Provider mieten, anstatt eigene Netzwerke einzurichten. Nutzer verbinden sich über ein virtuelles Netzwerk direkt mit ihren Anwendungen, und zwar über jede beliebige Internetverbindung. SD-WANs erfordern nach wie vor die Einrichtung von Hardware, während man für NaaS lediglich eine Internetverbindung benötigt.
Um mehr über NaaS und seine Vor- und Nachteile zu erfahren, lesen Sie Was ist Network-as-a-Service (NaaS)? Oder besuchen Sie die Produktseite Cloudflare Magic WAN.