Wenn ein Angreifer eine Domain kapert, hat der Inhaber keine Kontrolle mehr über den Inhalt der Website, die E-Mails oder andere App-Dienste, die auf den Domain-Namen angewiesen sind.
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Beim Domain-Hijacking übernimmt (oder kapert) ein Angreifer die Kontrolle über einen Domain-Namen, in der Regel mithilfe von Social Engineering. Ein Domain-Name ist die eindeutige, einprägsame Adresse, die verwendet wird, um Nutzer mit Websites zu verbinden, und ist die Grundlage, auf der die öffentliche Internetidentität eines Unternehmens aufgebaut ist.
Wenn ein Angreifer eine Domain erfolgreich kapert, verliert der rechtmäßige Besitzer die Kontrolle über all seine mit der Domain verbundenen Dienste. Dazu gehören Website-Inhalte, Unternehmens-E-Mails, VoIP-Callcenter, Cloud-Speicherdienste und andere mit der Domain verbundene Apps. Damit wird das Hijacking von Domain-Namen zu einer der größten Online-Bedrohungen für die Marke, die Einnahmen und den Ruf.
Domain-Namen erleichtern den Zugriff auf Websites, ohne dass Sie sich alphanumerische IP-Adressen merken müssen. Domain-Namen werden dank des Domain Name System (DNS), dem Telefonbuch des Internets, den IP-Adressen zugeordnet.
Domains werden über Domain-Name-Registraren eingerichtet. Wenn es um die Beschaffung einer Domain geht, gibt es zwei Hauptakteure: Registrare und Registries. Stellen Sie sich die Registries (wie VeriSign) als Großhändler und die Registrare als die Einzelhändler vor. Registries besitzen die Datenbank aller registrierten Domains innerhalb einer TLD. Sie delegieren die Reservierung verfügbarer Domain-Namen an Registrare. Die Registrare – von denen es Tausende gibt – „verkaufen“ (oder besser gesagt leasen) Domain-Namen für einen bestimmten Zeitraum an Endnutzer.
Domain-Namen werden normalerweise in zwei oder drei Teile unterteilt, die jeweils durch einen Punkt getrennt sind. Beim Lesen von rechts nach links wechseln die Bezeichner in Domainnamen von den allgemeinsten zu den spezifischsten:
Um unbefugte Änderungen von Domain-Namen zu verhindern, können Domain-Inhaber über ihren Registrar „Client“-Sperren (Registrar-Sperren) beantragen. Registries wenden „Server“-Sperren an, die auch als Registry-Sperren bezeichnet werden. Wenn sich ein Angreifer jedoch den richtigen Zugriff auf das Konto verschafft, kann er die Domain-Sperren aufheben und nicht autorisierte Registraränderungen vornehmen.
Eine Domain kann auf viele Arten gekapert werden. Zum Beispiel:
Sobald eine Domain erfolgreich kompromittiert wurde, können Angreifer eine Vielzahl von Web-Vorgängen stören. Sie können zum Beispiel:
Es ist zwar einfach, Domains zwischen Registraren zu übertragen, aber es ist sehr schwierig, eine gestohlene Domain wiederherzustellen. Das kann Wochen oder sogar Monate dauern. Manchmal sind sogar rechtliche Schritte erforderlich. Teilweise liegt die Schwierigkeit darin, dass die entsprechenden Unterlagen oft in Systemen (wie z. B. Firmen-E-Mail-Posteingängen) gespeichert sind, und der ursprüngliche Eigentümer der Domain keinen Zugriff mehr darauf hat. Es könnte sein, dass die Domain innerhalb weniger Tage wiederhergestellt wird, oder aber, dass der ursprüngliche (rechtmäßige) Eigentümer seine gestohlene Domain nie wieder zurückbekommt.
Unabhängig vom Ergebnis kann eine gekaperte Domain letztlich schwerwiegende finanzielle, rufschädigende und sogar regulatorische Folgen haben.
Beim Domain-Hijacking stiehlt der Angreifer den rechtmäßig registrierten Domain-Namen. Beim Domain-Spoofing erstellen Cyberkriminelle eine gefälschte Website oder E-Mail-Domain, um Nutzer zu täuschen – wie ein Betrüger, der sich mit gefälschten Ausweisen das Vertrauen einer Person erschleicht. Angreifer müssen kein Registrarkonto übernehmen, um eine Domain zu „spoofen“.
Domain-Hijacking – dabei wird die Domain selbst kompromittiert – unterscheidet sich vom DNS-Hijacking (auch bekannt als DNS-Poisoning). Beim DNS-Hijacking zielt ein Angreifer auf den DNS-Eintrag der Website auf dem Nameserver.
Nameserver-Einträge teilen dem Internet im Grunde mit, wo die IP-Adresse einer Domain zu finden ist. Wenn die Nameserver-Einträge nicht ordnungsgemäß konfiguriert (d. h. „vergiftet“) werden, können Angreifer Abfragen auf einen anderen Domain-Nameserver umleiten. Anstatt die richtige Website oder Anwendung zu laden, könnte der Nutzer-Traffic zu einem Ziel umgeleitet werden, das eine Nachbildung der ursprünglichen Website ist, aber Schadsoftware verbreitet.
Der einfachste Weg für Unternehmen, sich vor Domain-Hijacking zu schützen, ist die Wahl eines seriösen Domain-Name-Registrars, der starke Sicherheitsmaßnahmen bietet. Achten Sie auf Funktionen wie:
Der Domain-Name-Registrar-Dienst von Cloudflare – Cloudflare Registrar – bietet Kunden mit Enterprise-Tarif individuellen Domain-Schutz, um Domain-Hijacking zu verhindern. Mit individuellem Domain-Schutz werden alle Änderungen an den Inhabern von Domains oder Nameservern manuell überprüft und ausgeführt. Durch das strenge Änderungsprotokoll müssen alle Änderungen direkt von Unternehmen genehmigt werden.
Cloudflare Registrar enthält außerdem integriertes, universelles DNSSEC für alle Domains, um Domains gegen ein breites Spektrum von DNS-basierten Angriffen zu schützen.