Global Server Load Balancing (GSLB) ist eine Methode zur Verteilung des Internet-Traffics auf ein weltweit verteiltes Servernetzwerk, um das Benutzererlebnis schneller und zuverlässiger zu gestalten.
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Beim Globalen Serverlastenausgleich (GSLB) wird der Internet-Traffic auf eine große Anzahl weltweit verbundener Server verteilt. Zu den Vorteilen von GSLB gehören mehr Zuverlässigkeit und weniger Latenz.
Stellen Sie sich ein Geschäft vor, das Schuhe verkauft und per Post an Kunden auf der ganzen Welt liefert. Wenn dieses Schuhgeschäft von einem einzigen Standort aus betrieben wird, dauert es für weit entfernte Kunden sehr lange, bis sie nach der Bestellung ihre Schuhe erhalten. Während der Shopping-Hochsaison kann das Geschäft vom Aufkommen der Bestellungen überwältigt werden und ist möglicherweise nicht mehr in der Lage, alle Bestellungen seiner Kunden schnell zu erfüllen.
Stellen Sie sich nun vor, dass dieses Schuhgeschäft mehrere weitere Standorte auf der ganzen Welt eröffnet. Dies bedeutet, dass seine Kunden bei einem Standort in der Nähe Schuhe bestellen können, was die Versandzeiten verkürzt und die Wahrscheinlichkeit verringert, dass ein Betrieb mit Bestellungen überlastet wird. Genau das leistet GSLB für Websites und Dienste. Deshalb ist es für Unternehmen mit einer globalen Benutzerbasis zu einer der gefragtesten Lösungen für die Lastverteilung geworden.
Load Balancing ist das Verfahren zur Verteilung von Traffic auf zwei oder mehr Server. Bei einigen Lastverteilungstechniken wird eine „dumme“ Load-Balancing-Strategie mit randomisierter Traffic-Verteilung eingesetzt. Ein Beispiel dafür ist Round-Robin-DNS, eine randomisierte DNS-Load-Balancing-Technik, bei der jede Anfrage an einen anderen Server gesendet wird als die letzte. Es gibt auch „intelligente“ Load-Balancing-Techniken, bei denen durch Analyse der Daten entschieden wird, welcher Server für die Bearbeitung einer Anfrage am besten geeignet ist. Bei Anycast-Routing wird beispielsweise ein Server teilweise nach der kürzesten Übertragungszeit zwischen Client und Server ausgewählt.
Noch bevor ein Ursprungsserver überlastet ist und keine Anfragen mehr bearbeiten kann, kann starker Traffic zu diesem Server erhebliche Latenzprobleme auslösen. Ein GSLB-System kann diesen Traffic auf mehrere Standorte verteilen und damit sicherstellen, dass kein einzelner Standort so viele Anfragen erhält, dass es zu Verzögerungen kommt.
Darüber hinaus kann GSLB die Übertragungszeit von Anfragen und Antworten zwischen Benutzern und Servern erheblich verkürzen. Wenn sich ein Benutzer in Los Angeles befindet und einen Webdienst mit einem Ursprungsserver in Paris nutzt, müssen die Anfragen und Antworten eine sehr lange Strecke zurücklegen. Die Übertragungsstrecke gliedert sich in kleinere Segmente, die als „Hops“ („Hüpfer“) bezeichnet werden. Dies kann zu erheblichen Verzögerungen bei der Ladezeit führen.
Mit GSLB steht ein weltweiter Serverpool zur Verfügung, wodurch jeder Benutzer eine Verbindung zu einem Server in seiner Nähe herstellen kann. Das minimiert die Anzahl der Hops und die Übertragungsdauer. Wenn das Unternehmen in Paris im obigen Beispiel GSLB nutzt, gibt es auch für den Benutzer in Los Angeles einen Server, der maximal 160 Kilometer von seinem Standort entfernt ist. Er verbindet sich also mit diesem Server und erlebt den Dienst als deutlich schneller.
Eine der einfachsten und kostengünstigsten Möglichkeiten, GSLB umzusetzen, ist ein Content Delivery Network (CDN), z. B. das Cloudflare CDN. Ein globaler CDN-Dienst speichert die Daten von den Ursprungsservern seiner Kunden in den Caches der Server eines geografisch verteilten Netzwerks und gewährleistet damit die schnelle und zuverlässige Bereitstellung von Internetinhalten für Benutzer in aller Welt.