Sicherheit für den Fernzugriff ermöglicht es Nutzern und Geräten, von außerhalb des Unternehmensnetzwerks sicher auf interne Ressourcen zuzugreifen.
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Fernzugriffssicherheit (manchmal auch als Secure Remote Access bezeichnet) umfasst Technologien und Prozesse, die dazu beitragen, dass nur autorisierte Nutzer und Geräte von außerhalb des Unternehmensnetzwerks auf interne Ressourcen zugreifen können. Da Belegschaften heute immer öfter remote oder hybrid arbeiten, hat die Fernzugriffssicherheit an Bedeutung gewonnen.
Viele Unternehmen haben im Rahmen einer umfassenderen Sicherheitsumstellung Sicherheitsfunktionen für den Fernzugriff implementiert. In der Vergangenheit basierte die Unternehmenssicherheit häufig auf dem Modell „Burg und Burggraben“: Jeder innerhalb des Netzwerks (der Burg) hatte uneingeschränkten Zugriff auf Daten, Anwendungen und andere Ressourcen. Die Perimetersicherheit (zu der auch der „Burggraben“ gehörte) hielt Außenstehende fern und verhinderte so den Zugriff auf Ressourcen – es sei denn, die Wachen ließen die Zugbrücke herunter.
Heutzutage arbeiten viele Beschäftigte in Unternehmen täglich außerhalb der Burgmauern. Mit Sicherheitsfunktionen für den Fernzugriff, die Teil eines Zero Trust-Sicherheitsmodells sind, können Unternehmen Remote-Nutzer besser unterstützen, ohne Apps und Daten zu gefährden.
Die Fernzugriffssicherheit kann mehrere Funktionen einsetzen, darunter:
IT- oder Sicherheitsteams können Richtlinien festlegen, die Nutzern auf der Grundlage ihrer Rollen den Zugriff auf bestimmte Ressourcen gestatten. So erhält beispielsweise ein Home-Office-Mitarbeitende der Finanzabteilung Zugriff auf die Buchhaltungssoftware, nicht aber auf das Content Management System (CMS), mit dem die Website des Unternehmens gepflegt wird. Rollenbasierte Zugriffsrichtlinien folgen dem Least-Privilege-Prinzip: Nutzer können nur auf die Daten zugreifen, die sie zur Erfüllung ihrer Aufgaben unbedingt benötigen.
Diese Richtlinien helfen, Insider-Bedrohung zu verhindern und können den Schaden begrenzen, den externe Angreifer durch Sicherheitsverletzungen verursachen. Wenn jemand die Anmeldedaten eines Mitarbeitenden stiehlt, kann der Dieb nur auf eine begrenzte Anzahl von Ressourcen zugreifen.
Die Fernzugriffssicherheit sollte mehr erfordern als einfache Benutzernamen und Passwörter. Die meisten Sicherheitsimplementierungen für den Fernzugriff beinhalten eine Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA), bei der die Nutzer ihre Identität mit einem oder zwei zusätzlichen Authentifizierungsfaktoren verifizieren müssen. Dazu gehören einmalige Passcodes per SMS sowie physische USB-Schlüssel oder Gesichtserkennung. MFA trägt dazu bei, dass Kriminelle nicht allein mit gestohlenen Passwörtern auf Unternehmensnetzwerke zugreifen können.
Die Fernzugriffssicherheit kann auch Richtlinien für adaptive Authentifizierung oder bedingten Zugriff umfassen. Wenn sich eine Person von einem ungewöhnlichen Standort aus anmeldet, muss sie sich möglicherweise erneut authentifizieren, um Zugriff auf Ressourcen zu erhalten. Eine Person, die in ein Land reist, in dem ein hohes Risiko für Cyberangriffe besteht, erhält möglicherweise keinen Zugang zu hochsensiblen Systemen.
Einige Unternehmen nutzen nach wie vor herkömmliche VPN-Dienste (Virtual Private Network). Der Fernzugriff ist jedoch mit einer Technologie für den Zero Trust-Netzwerkzugang (ZTNA) besser geschützt. ZTNA ist ein Kernelement eines Zero Trust-Sicherheitsmodells. VPN-Dienste funktionieren ähnlich wie das veraltete Modell von Burg und Burggraben: Sobald sich ein Nutzer einloggt, kann er sich innerhalb eines Firmennetzwerks frei bewegen. Im Gegensatz dazu gewährt ZTNA angemeldeten Nutzern und Geräten nur Zugang zu den Ressourcen, die sie angefordert haben und auf die sie zugreifen dürfen.
Für Remote-Nutzer kann die separate Anmeldung bei mehreren Apps den Arbeitsablauf erheblich verlangsamen. Mit Single Sign-On (SSO) können Nutzer mit einer einzigen Anmeldung auf mehrere Software-as-a-Service (SaaS)- und On-Premise-Apps zugreifen.
Die Fernzugriffssicherheit kann von Tools profitieren, die das Verhalten von Nutzern und Geräten überwachen und analysieren, um atypisches oder potenziell gefährliches Verhalten zu erkennen. Zu diesem Zweck können Unternehmen die folgenden Funktionen implementieren: User and Entity Behavior Analytics (UEBA), Secure Service Edge (SSE)-Plattformen, Security Information and Event Management (SIEM)-Systeme und Extended Detection and Response (XDR)-Tools. Wenn sie atypisches Verhalten erkennen, können sie automatisch den Zugriff auf Ressourcen sperren, Administratoren alarmieren oder andere Reaktionen auslösen.
Fernzugriffssicherheit ist unerlässlich für jedes Unternehmen, in dem Nutzer von außerhalb des Sicherheitsperimeters auf interne Ressourcen zugreifen, einschließlich:
Sicherheitsfunktionen für den Fernzugriff können Unternehmen dabei helfen, ihr Sicherheitsniveau insgesamt zu verbessern und gleichzeitig die Arbeitsflexibilität zu erhöhen. Mit der richtigen Implementierung können Unternehmen:
Die Wirksamkeit von Sicherheitsfunktionen für den Fernzugriff hängt in hohem Maße von ihrer Implementierung ab. Versäumt es ein Unternehmen, wichtige Funktionen zu implementieren oder den Fernzugriff in ein umfassenderes Sicherheitskonzept zu integrieren, kann dies zu Sicherheitslücken, Frustration bei den Nutzern und erhöhter Komplexität für die Administratoren führen.
Unternehmen können mit folgenden Problemen konfrontiert werden:
Wenn Unternehmen ihren Fernzugriff immer noch mit herkömmlichen VPN-Diensten absichern, geben sie einen zu großen Teil ihres Netzwerks preis. Wenn ein Angreifer die VPN-Anmeldedaten eines Mitarbeitenden stiehlt, kann er unter Umständen auf das gesamte Unternehmensnetzwerk zugreifen. ZTNA ist eine bessere Alternative zu VPNs, da es den Netzwerkzugriff entsprechend der Rolle und den Berechtigungen des Mitarbeitenden einschränkt.
MFA führt zu Frustration, wenn Nutzer ständig aufgefordert werden, ihre Identität auf verschiedene Arten zu verifizieren. Um die Nutzererfahrung zu verbessern, können Administratoren eine adaptive Authentifizierung implementieren, um die MFA auf bestimmte Situationen zu beschränken (z. B. wenn Nutzer außerhalb ihres üblichen Standorts arbeiten), und die Anzahl der Authentifizierungsanfragen durch SSO reduzieren.
Manche Unternehmen kaufen mehrere Lösungen oder Dienste von verschiedenen Anbietern. Dies kann den Verwaltungsaufwand erhöhen und gleichzeitig Sicherheitslücken schaffen. Die Implementierung von Sicherheitsfunktionen für den Fernzugriff in einer einzigen Plattform kann diese Probleme verringern oder beseitigen.
Sicherheitsfunktionen für den Fernzugriff sind darauf ausgelegt, Nutzer und Geräte, die außerhalb des Netzwerkperimeters des Unternehmens betrieben werden, zu schützen. Viele Unternehmen müssen jedoch auch den Zugriff für Unternehmen innerhalb des Netzwerks verwalten. Die meisten Unternehmen sind am besten bedient, wenn sie Tools implementieren, die Nutzer und Geräte unabhängig von ihrem Standort verwalten können.
Fernzugriffsfunktionen unterstützen ein Zero Trust-Modell durch die Überprüfung von Personen und Geräten, die außerhalb des Unternehmensnetzwerks arbeiten. Fernzugriffsfunktionen reichen jedoch für eine vollständige Zero Trust-Implementierung nicht aus. Unternehmen müssen die Fernzugriffssicherheit durch Funktionen zur Überprüfung der Entitäten innerhalb des Netzwerks ergänzen.
ZTNA kann Personen und Geräten Zugang zu Apps gewähren, unabhängig davon, ob sich diese innerhalb oder außerhalb des Unternehmens befinden. Neben der Verifizierung der Identität und der Rolle des Nutzers bewertet ZTNA das Gerät, den Standort des Nutzers, den Zeitpunkt und die Häufigkeit der Anfragen, die Apps und die angeforderten Daten sowie andere Faktoren.
ZTNA-Lösungen bieten eine Reihe zusätzlicher Funktionen, die für die Sicherheit des Fernzugriffs ebenfalls von Bedeutung sind. Beispielsweise können sie MFA-Funktionen plus Integration mit Identitätsanbietern (IdPs), SSO-Plattformen oder beides bieten. Mit der richtigen ZTNA-Lösung können Unternehmen die Verifizierung von Entitäten verstärken und gleichzeitig die Nutzererfahrung optimieren.
Bei der Identitäts- und Zugriffsverwaltung (Identity and Access Management oder IAM) werden die Nutzeridentitäten überprüft und die Nutzerberechtigungen kontrolliert. Sie kann durch ein einzelnes Produkt oder durch eine Kombination von Prozessen, Apps, Cloud-Diensten und Hardware bereitgestellt werden.
IAM ist eine Komponente der Fernzugriffssicherheit. Während sich die Fernzugriffssicherheit auf Remote-Nutzer konzentriert, kann IAM für alle Nutzer verwendet werden, unabhängig davon, wo sie arbeiten.
Mit dem ZTNA-Dienst von Cloudflare können Unternehmen Fernzugriffssicherheit als Teil ihres Zero Trust-Sicherheitsmodells implementieren. Remote-Mitarbeitende, Geschäftsreisende, Auftragnehmer und Partner können sich von überall aus sicher mit Unternehmensressourcen verbinden, unabhängig davon, ob sich diese in den Rechenzentren des Unternehmens oder in der Cloud befinden. Erfahren Sie mehr über Cloudflare Access.